„Wir wollen Marina einen sicheren und sinnvollen Arbeitsplatz ermöglichen, außerhalb der Werkstätten – mitten in der Gesellschaft“, sagt Sabine Lewandowski. Sie ist der kreative Kopf eines außergewöhnlichen Familienunternehmens, das ich erstmals im Magazin des Arbeitskreis Downs-Syndrom vorgestellt habe.

Das Label MARI & ANNE

Seit dem Start im März 2020 hat sich das Label MARI & ANNE einen Namen gemacht, unter anderem durch sehr viel Aktivität in den sozialen Medien. Das reicht allerdings noch nicht aus, um die Existenz des Unternehmens zu sichern und damit Marinas Arbeitsplatz. Darum scheibe ich wieder einmal über ein Family-Business, das ehrliche Inhalte verkauft.

Die Idee für das Business lieferte Marinas Mutter Marianne, die gemeinsam mit Tochter Sabine die Firma gründete. Die gelernte Krankenschwester ist Spezialistin und Produktentwicklerin, besitzt jede Menge Lebenserfahrung und Wissen über das Down-Syndrom. Sabine und Marina sind ‚die Kreativen‘ und kümmern sich um Konzeption, Produktdesign und Marketing.

Mitgestalten und erleben, wie etwas entsteht

Marina Lewandowski ist eine echte Allrounderin und liebt es, auch als Kampagnenmodel in Erscheinung zu treten: für die Unisex-Produkte zur Haar- und Körperpflege, die ausschließlich mit natürlichen Inhaltsstoffen produziert werden.
„Ich will nicht zurück in die Werkstatt, ich will bei MARI & ANNE arbeiten.

Das macht mir Freude“, sagt Marina Lewandowski, eine engagierte Mitarbeiterin, die in ihrem Job voll und ganz aufgeht. „Ich mag die Arbeit mit meiner Schwester Sabine, Mama und Papa. Ich liebe es am iPad zu zeichnen, schreiben und das daraus Postkarten für den Verkauf entstehen. Ich mag es sehr mit Tami, Franziska und den anderen zu arbeiten, sie sind tolle Kolleginnen und helfen mir. Es gefällt mir sehr so viel Abwechslung zu haben und auch mit Sabine auf Geschäftsreisen zu gehen.“

Mutiger Start mitten in der Pandemie

Die ersten mutigen und erfolgreichen Schritte sind gegangen. Mitten in der Pandemie, im Jahr 2021, schuf die Familie Lewandowski den Außenarbeitsplatz für Marina durch die Gründung eines eigenen Unternehmens. Damit hatte sich das Leben von Marina um 360 Grad verändert.

„Sie macht jeden Tag neue Erfahrungen und lernt dazu. Damit das so bleibt und wir für Marina perspektivisch einen Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt schaffen können, brauchen wir allerdings noch deutlich mehr Umsatz. Wir haben keine Investor:innen, keine Förderung, keinen Kredit und leben von unseren Kund:innen und Empfehler:innen“, so ihre Schwester. Das Geschäft müsse laufen, damit aus einer inklusiven und diversen Vision ein wirtschaftlich tragfähiges Konzept wird.

Wir drücken weiterhin die Daumen und nutzen ebenfalls die feinen ‚Goldstücke‘ und andere Produkte von MARI & ANNE, die Botschaften transportieren. #lassmalwirsein ist eine davon – entstanden im Jahr 2021 zum Welt-Down-Syndrom-Tag. Mehr über das Unternehmen lesen Sie hier.

Fotos: Marian Lenhard, Marie & Anne