Des passt mir so.
Alle Welt trägt Dirndl – auch auf den Oktoberfesten bei uns in OWL. Die Vorstellung, dass die traditionellen Figurschmeichler nur im Süden Deutschlands angesagt sind, ist lange überholt. Daher passte das neue Dirndl-Plakat für die Kunden unseres Auftraggebers auch in diesem Jahr zur Wiesenzeit wieder einmal perfekt. Zum Thema Dirndl war unserer Teamkollegin Mareike Neumayer als leidenschaftliche Songtexterin übrigens der Song der ‚Hollerstauden‘ eingefallen.
15 Millionen Klicks für den Song
„Die Hollerstauden, die kennt ihr doch, oder?“, wollte Mareike von uns wissen. Sie klärt uns auf: „Das sind die drei Ladys aus dem Pinzgau in Österreich, die mit ihrem Debüt ‚Des passt mir so‘ einen gigantischen Internet-Hype auslösten.“
Flugs riefen wir den Song auf YouTube auf, hörten hinein und wippten sofort zum Latino-Rhythmus. Ja, jetzt hatten wir es wieder auf dem Schirm. Tolle Geschichte: Das charmante Trio aus Österreich hatte mit seinem Debüt, einem spontan während einer Autofahrt aufgenommenem Handy-Video zu ihrem Song ‚Des passt mir so‘, einen gigantischen Internet-Hype ausgelöst. Ihre augenzwinkernde musikalische Liebeserklärung ans Dirndl wurde auf Facebook und YouTube weltweit über 15 Millionen Mal aufgerufen und machte das Trio zu echten Internet-Stars. Inzwischen sorgen sie für eine musikalische Sensation nach der anderen.
Die drei Pinzgauerinnen kombinieren ihr herausragendes musikalisches Können mit sprudelnder Spontanität. Mit meist dreistimmigem Gesang erzählen die Hollerstauden alias Eva Gschwandtner und die Schwestern Vera Egger und Eva Gruber in ihren Songs Geschichten aus dem wahren Leben, mit viel Humor und Herz. Dass sie Dirndl lieben, ist unübersehbar. Dennoch: eine geniale Idee, daraus einen Song zu machen, dachten wir. Nun interessierte es uns brennend, wie es dazu kam. „Ich frag sie einfach mal“, sagte unsere im Musikbusiness vernetzte Mareike. Prompt konnte sie Eva Gschwandtner für ein kurzes Interview für den wort + !dee Blog gewinnen.
Das Interview mit Eva Gschwandter
Mareike Neumayer: Eva, eure Karriere hat mit einem Song über das Dirndl als Figurschmeichler so richtig Fahrt aufgenommen, das Video ‚Des passt mir so‘ – eine Coverversion des Hits ‚Despacito‘ – wurde über 15 Millionen Mal geklickt und machte euch quasi über Nacht zu Stars. Wie kam es zu dem Dirndl-Song?
Ursprünglich wollten wir das Lied covern, haben aber gemerkt: Wenn man die Originalsprache nicht spricht, ist das schwierig. Da habe ich mir gedacht: Despacito, das klingt doch wie ‚Des passt mir so‘. Und auf einmal sind die Worte nur so aus mir rausgesprudelt. Ich habe nur geschaut, dass ich schnell an den Computer komme, hab dann getippt und dazu mit der Gitarre gespielt, Strophe für Strophe. Ich war mir da natürlich nicht bewusst, dass das ein Hit wird!
Über eine Telefonkonferenz habe ich es meinen Kolleginnen vorgespielt und dann die ganze Zeit nur das Kichern gehört. Wir haben es dann ein paar Mal öffentlich gespielt und uns gar nicht viel dabei gedacht. Plötzlich sind wir darauf aufmerksam gemacht worden, was das eigentlich für ein genialer Text ist.
Inzwischen habt Ihr viele weitere Songs erfolgreich auf den Markt gebracht. Wie findet Ihr Themen und Ideen dafür?
Angefangen hat es mit dem Thema Dirndl und Figur. Weitere Themen zu finden, war überhaupt nicht schwer. Wir sind ja Mütter und haben unsere diversen Stressfaktoren, Ängste und Zweifel. Manche von uns leiden auch schon einmal unter Schlafmangel, weil irgendwas ist mit den Kindern – auch daraus ist ein Lied entstanden. Oder daraus, wie man Familie und Beruf unter einen Hut bringen muss. So sind immer mehr Songtexte entstanden. Es fällt uns leicht, ein Lied zu schreiben: die eine hat vielleicht eine Melodie im Kopf, die andere kommt mit einem Text. In der Komposition ist es so, wie wenn wir gemeinsam auf der Bühne stehen. Irgendwie sind wir uns total einig und stimmig.
Ihr komponiert und arrangiert auch selber, seid alle Musikerinnen mit mehreren Instrumenten. Was ist zuerst da, Musik oder Text?
Das kann man gar nicht so generell sagen, was als erstes da ist. Bei ‚Des pass passt mir so‘ liegts auf der Hand. Oft spukt einfach so eine kleine Melodie, also Teile davon, im Kopf herum. Dann wiederhole ich sie immer wieder und denke mir: Das müsste super klingen. Und das baut sich dann weiter auf, je nachdem, ob es ein flottes Stück ist oder eine Ballade, findet sich dann der passende Text dazu.
Ihr tragt bei Euren Auftritten immer Dirndl. Und inzwischen trägt Euer Publikum selbst im hohen Norden Deutschlands Tracht. Würdest du sagen, dass es da ein Revival der Traditionen oder eine Sehnsucht gibt?
Wir haben die Tracht nicht nur als Bühnenoutfit. Man trägt es hier bei diversen Veranstaltungen. Jede von uns hat genug Dirndl daheim im Schrank hängen. Mit einem Dirndl bist du einfach angezogen! Und die Leidenschaft zur Tracht, die haben wir in die Wiege gelegt bekommen. Das ist jetzt nicht so, dass das für uns etwas Neues ist. Wenn wir sehen, dass sich die Fans ebenfalls in ein Dirndl begeben, freut uns das natürlich sehr. Ich denke, wir können auch ein bisschen stolz darauf sein. Da haben wir alles richtig gemacht. Die Leute fühlen, dass wir uns so verbunden mit dem Dirndl fühlen und wir uns darin wohlfühlen. Sie genießen das einfach, mit einem Dirndl so gut angezogen zu sein. Ich würde sagen, das Dirndl ist immer modern. Ob alt, ob jung, ob schlank oder a bisserl runder, es ist mit Stolz zu tragen, das Dirndl, auf jeden Fall!
Mehr Infos über Die Hollerstauden oder direkt reinhören:
Fotos: David Innerhofer